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2. Classical Sales Warendorf: „Kunden honorieren unsere Philosophie“
155.000 Euro Spitzenpreis, acht Pferde ins Ausland, fünf Pferde über 50.000 Euro, ein Durchschnittspreis von 42.333. Euro und ein Gesamtumsatz von 889.000 Euro: Das ist die Bilanz der zweiten Classical Sales Warendorf. „Wir sind sehr glücklich über dieses Ergebnis und die große Resonanz, die wir von Kundenseite erfahren haben. Jeden Tag konnten wir Kunden begrüßen, die auf der Suche nach reell ausgebildeten, einfach zu bedienenden, hoch talentierten Dressurpferden waren. Die Auktion hat gezeigt, dass wir mit unserer Philosophie richtig liegen“, freute sich Initiatorin Susanne Miesner.
Zum Spitzenpferd der 21 streng selektierten Pferde umfassenden Kollektion avancierte der bereits auf St.-Georges-Niveau erfolgreiche Wallach Fats Domino. Der Sandro Star-Sohn war Teilnehmer am Bundeschampionat und auf der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde. „Solche Raritäten zu finden, ist nicht leicht. Das Ergebnis der zweiten CSW-Auktion zeigt, dass es sich lohnt, Pferde weiter auszubilden und sie sich im Sport beweisen zu lassen. Für solche Pferde, die darüber hinaus einfach zu bedienen sind, scheint trotz Krise ein Markt da zu sein“, zog Auktionator Volker Raulf sein persönliches Fazit.
Während das Spitzenpferd nach Berlin zugeschlagen wurde, wechselte der zweitteuerste Auktionsteilnehmer Barry White für 85.000 Euro ins Rheinland. Der baden-württembergische gebrannte Metteur-Sohn war Sattelkörungssieger in Süddeutschland, wurde 2009 süddeutscher Reitpferdechampion und qualifizierte sich für das Bundeschampionat. In der Preisskala mit 82.000 Euro Rang drei belegte der fünfjährige westfälische Ehrentanz-Sohn Johny Cash, der neben Siegen in Reitpferde- und Dressurpferdeprüfungen auch den 30-Tage-Test erfolgreich absolviert hat. Die bereits auf M-Niveau siegreiche Hannoveraner Weltmeyer-Tochter Aretha erhielt den Zuschlag bei 68.000 Euro, die fünfjährige Florencio-Don Primero-Tochter Natalie Cole erzielte 58.000 Euro.
„Mit der Classical Sales Warendorf möchten wir einen Paukenschlag setzen, Pferde reell und altersgerecht auszubilden“, war die Intention der beiden Pferdewirtschaftsmeister Susanne Miesner und Fabian Scholz. Mit dieser Philosophie stießen sie auf breites Kundeninteresse – über 600 Besucher verfolgten die Auktion auf dem Wietelshof. Viele Pferde wechselten in renommierte Ausbildungsställe in Deutschland, fünf Pferde sicherte sich die Schweiz, je ein Pferd geht nach Amerika und nach England.
Ziel Kentucky 2010 heißt es für den bayerischen Dressage Royal-Sohn Armstrong, den sich ein bereits für die WM der Dressurreiter mit Handicap qualifizierter Österreicher für 46.000 Euro gesichert hat. „Dieser Kunde reiste am Montag vor der Auktion an, probierte Armstrong, stornierte seinen Rückflug und ritt ihn jeden Tag. Er war überglücklich, als er schließlich den Zuschlag erhielt“, berichtet Fabian Scholz.
Während die CSW-Initiatoren bei der vielbeachteten Premiere 2009 noch viertausend Kilometer gefahren waren, um ihre Kollektion zusammenzustellen, war es in diesem Jahr anders herum. „Der Andrang der Besitzer war groß, viele sind direkt zu uns gefahren, um uns ihre Pferde zu zeigen“, berichtet Fabian Scholz.
„Wir haben in Deutschland viele sehr gute junge Dressurpferde. Doch viele werden zu früh zu stark belastet, und so enden viele hoffnungsvolle Karrieren viel zu früh. Hier möchten wir einen Gegenpol bilden und zeigen, dass sich die altersgerechte Ausbildung lohnt und Kunden das honorieren“, betont Miesner.
Neben dem eigentlichen Training durften die Auktionspferde täglich auf dem Paddock entspannen und einmal wöchentlich freispringen. Transparenz war allgegenwärtig: Kurz vor Auktionsbeginn wurden von allen Pferden Blutproben eingefroren.
Nach der zweiten CSW-Auktion gönnen sich die Initiatoren keine Verschnaufpause. Susanne Miesner: „Wir möchten auf dem Wietelshof ein Kompetenzzentrum für Richtlinien-konformes Ausbilden entwickeln. Unsere Köpfe rauchen bereits – neben der Vorbereitung von talentierten Pferden auf Championate, der Ausbildung bis zur schwersten Klasse und dem Verkauf sehr guter Dressurpferde möchten wir auch Lehrgänge und Seminare anbieten. Und, um ehrlich zu sein, auch eine zweite CSW-Auktion in diesem Herbst möchten wir nicht ausschließen.“
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