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Ludger Beerbaum inspiriert beim FN-Kongress "Athlet Pferd" in Münster

Dass Ludger Beerbaum einer der Weltbesten im Parcours und ein großes Springreiter-Vorbild ist, ist nichts Neues. Dass er auch großes Geschick bei der Ausbildung und beim Management seiner Pferde besitzt, kann jeder ahnen, der selbst im Turniersport ist. Dass er aber auch ein begnadeter Redner ist, bewies er gestern in Münster beim FN-Kongress "Athlet Pferd". Sehr offen und auch selbstkritisch/selbstironisch beschrieb er hier den Werdegang zweier völlig unterschiedlicher Pferde: Die Goldfever-Tochter Gotha, die ihm von Anfang an bis heute immer wieder Denksportaufgaben aufgibt. Hier galt es, zu dem deutlich erkennbaren Talent die nötige Rittigkeit zu schaffen und durch geduldige Grundlagenarbeit (Beerbaum: Dressurarbeit, Dressurarbeit, Dressurarbeit!) zu mehr Durchlässigkeit zu kommen. Nach "ein paar Experimenten mit Gebissen" war der Rekord-Sportler stolz darauf, Gotha heute im Parcours auf normaler Trense reiten zu können. Gegenbeispiel dazu war Monte Bellini, der von Haus aus mit großer Rittigkeit gesegnet ist. "Bei ihm muss ich mich immer wieder selbst motivieren, nicht nach einer halben Stunde aufzuhören, weil er alles so schön gemacht hat. Um in Form zu bleiben, braucht er schließlich Kondition." Im täglichen Programm setzt Beerbaum auf Abwechslung -- von der schon erwähnten Dressurarbeit bis hin zum Konditionstraining auf der Rennbahn. "Was aber nicht heißen soll, wild dort herumzuhetzen, sondern schön in Anlehnung und kontrolliert." Und ansonsten: "Egal, ob es junge Hengste sind, die vielleicht teuer waren und die man am liebsten Watte packen möchte, oder Championatspferde wie Gotha: Je mehr sich Pferde bewegen können, desto gesünder bleiben sie, und das heißt für uns zumindest stundenweise auch Paddock oder Weide -- im Sommer wie im Winter, raus, raus, raus!"