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Preis der Besten: FN-Nachlese / Nominierungen zu den Euro-Sichtungen in Wiesbaden bzw. Hagen

Warendorf (fn-press). Eine aktuelle Europameisterin – Fabienne Lütkemeier (Paderborn) – und eine ehemalige Doppeleuropameisterin – Jill de Ridder (Aachen) prägten die Dressurprüfungen beim Preis der Besten in Warendorf. Frischer Wind wehte dagegen über dem Viereck der Ponyreiter. Hier setzte sich ein ganz junges Paar gegen die Konkurrenz durch: die erst 13-jährige Jessica Krieg aus Heinsberg mit dem siebenjährigen Danilo.


Junge Reiter
Keinen Zweifel gab es über der Vergabe der Siegerschärpe bei den Jungen Reitern Dressur. Hier siegte Fabienne Lütkemeier mit D'Agostino, mit dem sie im vergangenen Jahr den zweiten Platz beim Nürnberger Burgpokal belegen konnte. Die Kür-Europameisterin von 2009 war weder in der ersten Wertungsprüfung, noch in der Kür zu schlagen, die sie mit fast vier Punkten Vorsprung gewinnen konnte. Ebenfalls bekannt vom Nürnberger Burgpokalfinale ist die beim Preis der Besten zweitplatzierte Diva Royal. Beim Preis der Besten unter dem Sattel von Stella Charlott Roth (20, Alsbach-Hähnlein) landete sie am ersten Tag auf Platz zwei und konnte sich in der Kür knapp hinter Louisa Lüttgen (Kerpen) mit Habitus platzieren. Letztere konnte sich dank ihrer Kürleistung ebenfalls noch in die Medaillenränge reiten und wurde Dritte. Erstmals bei den Jungen Reitern startete in diesem Jahr auch Lüttgens langjährige Teamkollegin Sanneke Rothenberger (Bad Homburg). Die zweimalige Triple-Europameisterin der Junioren hatte sich in Warendorf freiwillig für die höhere Klasse entschieden und und belegte mit ihren beiden Pferden Paso Doble und Devereaux OLD auf Anhieb die Plätze vier beziehungsweise sechs. „Bei den Jungen Reitern sind wir in diesem Jahr sehr gut aufgestellt, sowohl was die Pferde, als auch die Reiter angeht“, sagte Kerstin Holthaus (Stödtlen), Mitglied der Bundesjugendleitung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und Vorsitzende des Arbeitskreises Nachwuchs des DOKR-Dressurausschuses.


Junioren
Durch den Wechsel der beiden stärksten Juniorinnen der Vorjahre – Louisa Lüttgen und Sanneke Rothenberger – ins Junge-Reiter-Lager wurden bei den Junioren die Karten neu gemischt. Hier setzte sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen schließlich Jill de Ridder, Junioren-Doppel-Europameisterin 2007, mit hauchdünnem Vorsprung an die Spitze. Mit dem von ihren Großeltern auf Gestüt Moosbend in Belgien gezogenen Carabas-Nachkommen Charmeur hatte sie in der ersten Wertungsprüfung als Einzige die 70-Prozent-Marke überschritten. In der Kür reichte es allerdings nur für Platz zwei. „Das Ganze war noch ein bisschen brav“, sagte Vater Ton de Ridder. Der Kür-Sieg ging an Charlott-Marie Schürmann (Gehrde), die in der Gesamtwertung allerdings knapp hinter de Ridder blieb. Die aktuelle Mannschafts-Europameisterin hatte neben World of Dreams noch ein weiteres Eisen im Feuer, den erst siebenjährigen Burlington v. Breitling W, mit dem sie im vergangenen Jahr Siebte beim Bundeschampionat geworden war und mit dem sie jetzt in Warendorf die Plätze vier beziehungsweise drei belegte. Mit ihrem Endergebnis rangierte sie eigentlich auf Rang drei. Da aber pro Reiter nur eine Medaille im Preis der Besten vergeben wird, ging der Preis-der-Besten-Bronzerang an die Pony-Umsteigerin Florine Kienbaum (Lohmar). Für die 17-Jährige und Good-Morning M war es erst das vierte gemeinsame Turnier. „Wir haben bei den Junioren einige gute junge Kombinationen mit entsprechender Perspektive gesehen“, sagte Kerstin Holthaus. „Allerdings müssen sie sich noch bei den kommenden Sichtungen bewähren.“ Denn anders als beim Preis der Besten, wo die Dressurreiter Sieger und Platzierte nahezu unter Trainingsbedingungen „unter sich“ ausmachen, findet die erste offizielle Sichtung für die Europameisterschaften in Kronberg (21. bis 25. Juli) in internationaler Atmosphäre beim Pfingstturnier im Wiesbadener Schlosspark statt.


Insgesamt erhielten zwölf Junioren und 13 Junge Reiter eine Startgenehmigung für das Pfingstturnier in Wiesbaden:
Junge Reiter (in alphabetischer Reihenfolge): Ann-Kristin Dornbracht (Iserlohn/WEF) mit Gryffindor; Sabrina Finke (Münster/WEF) mit Aix les Bains; Annabel Frenzen (Krefeld/RHL) mit Christobal; Friederike Hahn (Tangstedt/SHO) mit Richard Löwenherz; Kathleen Keller (Harsefeld/HAN) mit Wonder FRH; Fabienne Lütkemeier (Paderborn/WEF) mit D'Agostino; Louisa Lüttgen (Kerpen/RHL) mit Habitus; Victoria Michalke (Isen/BAY) mit Dance on und Queeny; Carolin Nowag (Ostbevern/WEF) mit Etienne la Petite; Svenja Peper (Harsefeld/HAN) mit Carlo Calucchi; Stella Charlott Roth (Alsbach-Hähnlein/HES) mit Diva Royal; Sanneke Rothenberger (Bad Homburg/HES) mit Deveraux und Paso Doble; Lena Teichert (Wildeshausen/WES) mit d'Accord.
Junioren (in alphabetischer Reihenfolge): Josephine Binder (Korntal-Münchingen/BAW) mit Little sweat; Jill de Ridder (Aachen/RHL) mit Charmeur; Marie-Sophie Ehlen (Sittensen/HAN) mit Perignon T; Christina Ellendt (Heikendorf/SHO) mit Wakahiro; Sophie Holkenbrink (Münster/WEF) mit Show Star; Nadine Husenbeth (Sottrum/BRE) mit Riverdance; Florine Kienbaum (Lohmar/RHL) mit Good Morning M; Julia Knickenberg (Castrop-Rauxel/WEF) mit Laertes; Mandy-Julia Mansmann (Dortmund/ WEF) mit Edward Louis B; Jonas Schmitz-Heinen (Wermelskirchen/RHL) mit Der Daimler, Charlott Maria Schürmann (Gehrde/WES) mit Burlington und World of Dreams sowie Lena Schütte (Gyhum/HAN) mit Questro.
 
Ponyreiter
Neue Namen dominierten das Starterfeld bei den Ponydressurreitern. Allen voran Jessica Krieg, die den siebenjährigen Dornik B-Sohn Danilo vorstellte, den sie seit vergangenen November unter dem Sattel hat. Die 13-Jährige siegte mit dem Palomino-Hengst wie schon beim Sichtungsturnier in Kronberg in beiden Wertungsprüfungen. Zweiter wurde Lena Charlotte Walterscheidt (13) aus Mönchengladbach mit dem Vorjahressieger Deinhard B unter dem Sattel. Um den dritten Platz bemühten sich gleich mehrere Paare, unter anderem die beiden Mannschafts-Europameisterinnen Katharina Weychert (Windsheim) mit Derano Gold C und Grete Linnemann (Sittensen) mit Cinderella WE. Das Rennen machte allerdings eine Dritte: die im belgischen Eupen lebende Lena Rom (15) mit dem Fuchshengst Voyager, der vor einigen Jahren sowohl das Bundeschampionat in der Dressur, als auch in der Vielseitigkeit gewinnen konnte. Sie zeigte mit zwei vierten Plätzen die beständigste Leistung und durfte dafür die Bronzemedaille in Empfang nehmen. Wie Kerstin Holthaus freute sich auch Bundestrainerin Conny Endres (Dülmen-Buldern) über die „vielen neuen Kombinationen“ im Ponylager, allen voran die Siegerin mit ihrem ebenfalls noch jungen Pony Danilo. Zu den Routiniers im Viereck zählt dagegen Bianca Nowag (Ostbevern) mit Der feine Lord. Beide gehörten im vergangenen Jahr ebenfalls zum EM-Goldteam. In Warendorf kam das Paar nicht über Platz sechs hinaus. „Der feine Lord ist im Moment aber auch einer ‚Doppelbelastung’ ausgesetzt, denn er ist nach seinen Erfolgen auch als Deckhengst sehr gefragt“, sagte Conny Endres.
Insgesamt gingen 23 Paare in Warendorf an den Start, 14 davon erreichten das Kür-Finale. Die ersten zwölf Paare – darunter zwei Reiterinnen mit zwei Pferden – erhielten die Startgenehmigung für die zweite Sichtung in Hagen am Teutoburger Wald (17. bis 20. Juni).