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XENOPHON-Seminar mit Gerd Heuschmann und K.A. von Ziegner beeindruckte

Über eine gelungene Premiere ihrer Seminarreihe konnte sich Mitte Oktober die XENOPHON-Regionalvertretung in Niedersachsen freuen: Über sechzig Teilnehmer hörten und sahen gebannt zu, wie Gerd Heuschmann und Oberst a.D. Kurd Albrecht von Ziegner in Mechtersen einen leidenschaftlichen Appell für das physische und psychische Wohl des Pferdes nicht nur formulierten, sondern auch in der Praxis demonstrierten. Zum Auftakt der Veranstaltung erlebten die Zuschauer einen nachdenklichen und selbstkritischen Gerd Heuschmann, der seinen beachtlichen Faktenschatz benutzte, um Ethik im Pferdesport einzufordern. Hatte Kurd Albrecht von Ziegner bereits eröffnend gesagt, dass "Anlehnung und Losgelassenheit nicht etwas sind, das ich mir nehme, sondern etwas, das ich bekomme", so betonte auch Gerd Heuschmann in seinen vertiefenden Ausführungen, dass zur Losgelassenheit auch Gelassenheit gehört, und zwar bei Pferd und Reiter. "Wenn man den Alltagsstress im Sattel nicht ablegen kann, sollte man statt zu trainieren lieber mit dem Pferd spazieren gehen." Wann ein Pferd genügend gelöst und eben losgelassen sei, dürfe niemals der Blick in den Spiegel entscheiden, sondern nur das eigene Gefühl. "Die Losgelassenheit erkenne ich am schwingenden Rücken des Pferdes. Wenn Sie so weit sind, dann brauchen Sie nur noch zu sitzen und wissen, Sie haben es geschafft."
Den Weg, den er selbst seit Jahrzehnten mit seinen Pferden und seinen Schülern beschreitet, um zur Losgelassenheit und Durchlässigkeit zu kommen, demonstrierte Kurd Albrecht von Ziegner dann unter freiem Himmel auf der Hangbahn. Ein etwas abschüssiges Waldstück dient ihm als Trainingsgelände für alle Stufen der Ausbildungsskala vom Konditionstraining der Remonten bis hin zur Vervollkommnung von Lektionen der schwersten Klasse. Dabei werden die Bäume des Geländes als natürliche Trainingshilfen in die Arbeit mit einbezogen, denn "wenn da ein Baum im Weg steht, biegt sich das Pferd, keine Sorge", so von Ziegner, und: "Ein Pferd, das leicht bergab zum Halten pariert wird, muss den Hintern drunterschieben, sonst geht es nicht, und dieses Prinzip lässt sich auch auf Lektionen wie die Piaffe übertragen." Genau so beeindruckend wie es für einige mit Pferd angereiste Teilnehmer war, diese Arbeit im Sattel zu erleben, so begeisternd war es für die Zuhörer, Kurd Albrecht von Ziegner als Ausbilder in seinem Element zu erleben, und die Reaktionen am Ende der Veranstaltung waren bewegt und begeistert.
Weitere Veranstaltungen folgen im Frühjahr und werden rechtzeitig an dieser Stelle angekündigt.