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EQUITANA: Verschiedene Wege -- ein Ziel

"Ein harmonisches Pferd ist ein harmonisches Pferd -- egal, was für ein Sattel draufliegt." Mit diesen Worten brachte Western-Trainer John Royer auf den Punkt, was XENOPHON heute Nachmittag im Großen Ring der Equitana demonstrierte: Springreiter Thorben Rüder, Vielseitigkeits-Amazone Eva Böckmann, "Handarbeiterin" Sophie Horstmann, Western-Expertin Diana Royer und für die Dressur natürlich Anabel Balkenhol brachen hier eine Lanze für die klassische Ausbildung -- ganz gleich, in welcher Disziplin. Während Diana Royer einmal mehr in aller Selbstverständlichkeit ihre fliegenden Wechsel im Westernsattel freihändig ritt (Kommentar Klaus Balkenhol: "Das sollte man mal von einem Dressurreiter verlangen."), zeigte Springtalent Thorben Rüder gymnastizierende Arbeit mit einem Springpferd -- nicht nur über Cavalettis und kleine Sprünge, sondern auch in Form von Traversalen und anderen Dressurlektionen. Klaus Balkenhol lobte -- vielleicht gar nicht so neidlos -- das Dressurtalent von Eva Böckmanns Vielseitigkeitscrack Dior, und Anabel Balkenhol zeigte im Sattel von Four Ever die lösende Arbeit genau so wie Lektionen der Schweren Klasse.
"Durchlässigkeit ist durch nichts zu ersetzen" lautete John Royers Fazit aus der im wahrsten Sinne vielseitigen Runde, und Klaus Balkenhol schloss mit einer Mahnung zur Geduld: "Die nicht so gute Reiterei kommt auch daher, dass die Pferde so gut geworden sind. Sie sehen heute mit vier oft schon so aus wie früher mit acht und suggerieren eine Reife, die sie aber noch nicht besitzen. Zwei Jahre später verschwinden sie dann oft schon von der Bildfläche, weil ihre Muskeln, ihre Gelenke und ihr Kopf der Überforderung nicht standgehalten haben."


Foto: Thorben Rüder bei der gymnastizierenden Arbeit