Aktuell

Wiesbaden: Goldi-Girl und sonnige Wolke

Von einer "sonnigen Wolke" schwärmte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer-zu Strohen in der Pressekonferenz im Anschluss an die erste EM-Sichtung der Jungen Dressurreiter in Wiesbaden. Damit meinte er keine kuriose Wetterlaune, sondern Sannekes tolle Vorstellung, die ihr den Sieg in der Kür einbrachte.  
"Eigentlich hat Wolke ja eine eigene Kür, die ich auch in Wiesbaden reiten wollte. Aber die Kür von Deveraux ist so wunderschön, und irgendwie gehört sie ja auch vor dieses Schloss, wo sie vor zwei Jahren Premiere hatte. Also habe ich mich spontan umentschlossen, und anscheinend hatte ich ja den richtigen Riecher", so Sanneke, die an diesem Wochenende im Training und in den Prüfungen sichtlich mit der Stute zusammenfand. Vor allem in der Kür wurde der Stil ihres Rittes ihren Vorstellungen mit Deveraux immer ähnlicher, das Seitenbild immer schöner, der Ausdruck noch harmonischer und gleichzeitig kraftvoller. "Jetzt freue ich mich auf die nächste Sichtung in Hagen. Mal sehen, wie weit Wolki und ich es noch schaffen."
Begeisterung lösten auch Semmies Kür-Ritte nicht nur beim Publikum und bei den Richtern, sondern auch bei der Bundestrainerin aus. Deinhard hatte seinen Schreck vom Freitag überwunden, und Goldi schwebte förmlich durch das Viereck. "Wiesbaden ist wirklich ein Test für die eigene Courage und auch das Vermögen, sich zu entspannen und den Pferden Sicherheit zu geben. Wir haben uns bewusst mehrfach mit Semmie und den Ponys zum Trainieren ins größte Getümmel gestürzt, um das zu üben, und sind froh, dass sie dieses 'Loslass-Training' so schnell umsetzen konnte", so Gonnelien. "Riesig gefreut hat mich auch, dass Goldis langjährige Trainerin Coby van Baalen mich angerufen und den Hut vor Semmie gezogen hat. Wenn der Sport solche Grenzen überwinden kann und sich auch Rivalen den verdienten Erfolg gönnen können, dann macht es wirklich Spaß."


(Danke an Julia Rau für das wunderschöne Foto von Semmie und Goldi in der Morgensonne!)