Saison 2011: Gonnelien blickt zurück

     Wieder ist eine Saison vorbei. Natürlich wird es noch ein paar Freilandturniere geben, aber für mich ist immer nach der DJM die Saison "vorbei".
     Für uns war es ein schwieriges Jahr: Anfang des Jahres wurde bei einem Mitglied der Familie Rothenberger Krebs festgestellt. Dann der plötzliche Tod meines geliebten Vaters, Opas und Schwiegervaters. Da wurde erst einmal eine Turnierpause eingelegt, bis unsere Kinder dann doch anfingen, ihre Ziele zu äußeren und uns zum Weitermachen zu motivieren: Semmie wollte unbedingt auch FEI Prüfungen reiten, Sönke wollte gerne zum PdB oder zur DJM, und Sanni wollte mit ihrem "Devil" (Deveraux) die 80%-Marke knacken ... pffff, also stand viel Arbeit an, die uns dann auch abgelenkt hat ... das war gut so.

     Am liebsten hätten wir Semmie noch davon ferngehalten, sie ist doch noch so jung -- sollte sie schon gegen die geballte Ponypower antreten? Das hieß hart trainieren, und vor allem war Fleiß angesagt! Aber sie hat ihr Training mit viel Ergeiz absolviert. Sanni und Sönke waren schon genial in diesem Alter, aber unsere Süße toppt wirklich alles! Man darf natürlich nicht vergessen, dass sie schon immer mit dabei war, sie weiß also ganz genau, worauf es ankommt. Ob es mein Schwager oder Herr und Frau Hinnemann sind, sie sind begeistert, wenn sie dieses Kind reiten sehen. Sanni hat schon immer ganz gut zugehört, Sönke gefiel die Feinarbeit nicht immer (ohne Bügel, Sitzübungen usw.) -- und Semmie sagt mir, wie sie das Problem jetzt lösen wird ...und ehrlich, dann klappt es auch wunderbar. Jedesmal sind mein Mann und ich wieder begeistert, mit wieviel Gefühl sie reitet. Sie weiß auch genau, was wir sehen wollen oder wohin wir wollen. Das Resultat kann sich sehen lassen: Europameister mit nur elf Jahren, das gab es noch nie!!! Und eine Bronzemedaille dazu. Egal, was nächstes Jahr kommt, das nimmt ihr niemand mehr ab!
     Auch Sönke hat hart für sein Ziel gearbeitet. Immer wieder ist er nach Weert gefahren, um zu trainieren. Schön ist es, dass wir zusammen die Dressurarbeit machen. Toll, dass er nach nur zwei Jahren im Springlager schon mehrere S-Plazierungen hat und dass er mit Liza sein Ziel erreicht hat -- immerhin hat Opa Liza selber gezogen. Wir sind stolz, dass er neben seiner Reiterei, die ihn unheimlich viel Zeit gekostet hat, trotzdem ein Super-Zeugnis mit nach Hause gebracht hat. Wir glauben, dass er und auch beide Mädchen wissen, wie wichtig ein guter Schulabschluss ist!
     Und dann noch Sanni. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, die 80%-Marke zu knacken. Sanni ruht sich nie aus. Nicht in der Schule -- wo andere ein Jahr pausieren, gibt Sanni erst recht Gas. Wir sind froh, dass sie in der Nähe bleibt und es uns damit auch leichter macht, auch ihr nächstes reiterliches Ziel zu verwirklichen (was wir aber erst nächstes Jahr verraten). Sanni gibt sich nicht mit drei Goldmedaillen zufrieden, nein, ihr Ziel war es, zusammen mit Deveraux die 80% zu toppen! Eigentlich hatte sie vor, Wolke Sieben auf der DJM zu reiten, aber sie hatte mit Devil noch etwas offen, also wurde kein Urlaub gemacht, nein, Sanni hat alles darangesetzt, ihr Ziel wahrzumachen; sie wusste, dass Deveraux super in Form war. Auf der DJM lief er alle Tage Spitze, nun war ihr Ziel sehr nah ... und jawohl, Devil knackt die 80%-Marke. Was für ein Pferd und was für ein tolles Kind!!!

    Nun hat der Alltag uns wieder eingeholt, und wir blicken mehr als zufrieden zurück und wissen, unser Opa wäre so stolz auf seine Enkel. Er hatte schon vieles voraus prophezeit: Sönke wird Springreiter, Deveraux ist eins der wenigen Pferde in der Kleinen Tour, die alles drin haben, um die 80% zu schaffen, und Semmie hat am meisten Gefühl! Na dann ... Wir sind dankbar, dass wir so einen tollen Opa haben durften, und wir freuen uns, dass er zufrieden runterschauen kann.
Wir üben weiter ... und freuen uns auf die anstehenden Turniere.
     Mein Mann und ich möchte uns bei all den Leuten, Fans und Freunden für die zahlreichen Glückwünsche ganz herzlich bedanken.

--Gonnelien